Fischmarkt muss sein! hieß es von Hamburg-Kennern.
Also raus aus den Federn und hin. Um 4.57 Uhr in die S-Bahn,
um 5.30 Uhr die erste Begegnung mit einem Fisch.

O mein Gott,
wie können die Leute jetzt schon Fischbrötchen essen?
Ich hatte noch nicht mal nen Kaffee.

Das Beste am frühen Fischmarkt sind die Leute.
Die meisten sind noch von der vergangenen Nacht übrig geblieben.
Deren Stimmung ist sehr gemischt: lustig bis total überdreht, total besoffen bis langsam wieder nüchtern, oder frisch verliebt und entsprechend romantisch.

Horden von Nachtschwärmern, Jungesellenabschieden, Touris
und das alles, ehe die Sonnenstrahlen den Markt erreicht haben.

Aber man findet auch noch die Originale:
der verkauft sicher schon länger Tomatenpflanzen ...

... und der sortiert noch.
Dabei schreit er ab und zu mal probeweise: "Leute, kauft Aale!" Wahrscheinlich muss er seine Stimme langsam warm laufen lassen.

Dieser Omma kannste nix erzählen

Und der kennt seine Blümkes alle persönlich mit Vor- und Nachnamen

Auf dem Fischmarkt gibt es vor allem Blumen

Klönschnack muss auch sein.

Aus der Fischauktionshalle dröhnt "Get your motor running..."
Und das um 6 Uhr früh, da muss ich mal kucken gehn

Hier steppt der Bär und rockt die Braut!

Die einen trinken den ersten Kaffee, die andern warten drauf,
dass ihnen wieder einfällt, wo ihr Bett steht.

Um neun trudeln auch die Längerschläfer ein. Jetzt sind fast nur noch Touris da. Inzwischen haben die Marktschreier schon ordentlich aufgedreht

Haltet die Tüten auf! Alles für 10 Euro!

Mehrmals verkündet eine Lautsprecherdurchsage, dass der Markt nun zu Ende sei, aber das kümmert hier niemanden.

Jetzt kommen die Profis und die Restaurant-Besitzer und schleppen weg, was übrig zu bleiben droht.

Um 12.30 Uhr wird dann wirklich abgebaut.

"Und dann gehn wir in die Heia!"
verkündet die Band in der Fischhalle vor dem allerletzten Song,
also genauer gesagt: dem vorletzten allerletzten.